Die Entscheidung für das passende Prozessmanagement-Tool hat weitreichende Konsequenzen für die Digitalisierung von Finanzinstituten. Der »BPM Marktüberblick 2022« von Cofinpro zeigt detailliert anhand von acht Bewertungskategorien, welches die relevantesten Tools sind. Und er gewährt einen Ausblick, wie Banken und Kapitalverwaltungsgesellschaften künftig mit Hilfe von Modernisierungskampagnen wie der Hyperautomatisierung profitieren können.
Das Digitalisierungstempo deutscher Finanzinstitute hat in den vergangenen Jahren an Fahrt gewonnen. Ganz gleich ob Landesbanken, Geschäftsbanken, genossenschaftliche Institute, Sparkassen oder Kapitalverwaltungsgesellschaften – bei allen rückt damit auch das strategische Prozessmanagement in den Fokus. Damit einher geht die Entscheidung für das passende BPM-Tool, das mit der vorhandenen IT-Architektur vernetzt werden muss. »Die Entscheidung ist herausfordernd, denn ein späterer Wechsel ist meist aufwendig und mit hohen Kosten verbunden«, sagt Dirk Ungemach-Strähle, Director bei Cofinpro. Im aktuellen Marktüberblick hat das auf Finanzdienstleister spezialisierte Beratungshaus die Tools mit der größten Relevanz für die Finanzbranche analysiert.
Auf dem Prüfstand standen die sieben Werkzeuge Adonis, Aeneis, Aris, BIC Platform, iGrafx, Prometheus und Signavio. Grundlage für die Analyse ist die Expertise von Cofinpro aus über 80 Prozessmanagement-Projekten. So sollen die Tools einerseits mit Hilfe der standardisierten Prozesssprache BPMN 2.0 die Modellierung von Prozessen und die Abbildung von Organigrammen sowie die Dokumentenverwaltung in den Organisationen ermöglichen. Andererseits können sie aber auch als Grundlage zur Prozessoptimierung und -automatisierung dienen. Hier gibt der Marktüberblick eine herstellerunabhängige Hilfestellung bei der Entscheidung, ein vor allen Dingen benutzerfreundliches Tool zu wählen. Oder eines mit mehr Funktionalitäten und Freiheitsgraden, das aber einen höheren Aufwand bei der Administration und Weiterentwicklung erfordert.
Der mittlerweile in der 11. Auflage erschienene Marktüberblick trägt zusätzlich der bisherigen Entwicklung der Branche Rechnung. »Laut unserer Marktbeobachtungen automatisiert heute rund die Hälfte aller Finanzinstitute mit Hilfe von Robotic Process Automation einzelne Aufgaben mit geringer Komplexität, ein Fünftel setzt bereits ein Workflow-System zur Automatisierung aufwendigerer Prozessschritte ein. Doch eine ganzheitliche Sicht auf die Automatisierung komplexer End-to-End-Prozesse fehlt häufig noch«, sagt Dirk Ungemach-Strähle.
Im Ausblick steht deshalb das Trendthema Hyperautomatisierung im Mittelpunkt und zeigt wie das Prozessmanagement als Katalysator für künftige Innovationen genutzt werden kann. Entscheidend ist die Auswahl geeigneter Prozesse und die Antwort auf die Frage, welche Technologien für welche Anwendungsfälle geeignet sind. »Von einem intelligenten Technologie-Mix profitieren Mitarbeiter, Kunden und die Innovationskraft des Unternehmens«, so der Experte.